sicher stimmen Sie mir zu: Schreiben kann (nahezu) jeder. Wir alle lernen es in der ersten Klasse, üben es dann ein paar Jahre und lassen es später – wenn irgend möglich – bleiben. Nur gelegentlich stehen wir vor der Herausforderung, ein paar Sätze zu Papier oder auf den Bildschirm bringen zu müssen. Dann quälen wir uns stundenlang mit den passenden Formulierungen, ohne am Ende über das Resultat glücklich zu sein.
So ergeht es uns Menschen mit allen Tätigkeiten, die wir nicht ständig üben und unsere Fähigkeiten darin schulen. Zum Glück gibt es ja für alles Fachleute, die uns das, was wir selbst nicht oder nicht gut genug können, abnehmen.
Als Inhaber des Redaktionsbüros Uwe Menschner bin ich der Fachmann für’s Schreiben. Denn auch hierfür gilt: Was man nicht ständig übt und zu verbessern versucht, verlernt man zwar nicht unbedingt, aber es fällt einem immer schwerer. Und ich mache den ganzen Arbeitstag über (fast) nichts anderes als Schreiben und behaupte jetzt einfach mal: Ich kann es! Und, ob Sie es glauben oder nicht: Ich mache es gern!
Erzählen Sie also das nächste Mal mir,
was Sie geschrieben haben wollen – und lehnen sich danach entspannt zurück oder tun das, was Sie besonders gut können und gern machen. Mithilfe meines Partnernetzwerkes bringe ich das Geschriebene auch in eine ansprechende Form, sodass Sie keinen Gedanken mehr daran verschwenden müssen.
Vom 15. bis 17. Dezember 2017 war das Redaktionsbüro Uwe Menschner mit einem Team des englischsprachigen chinesischen Nachrichtensenders CCTV-News in Bautzen unterwegs. Korrespondent Guy Henderson und der freiberufliche Kameramann/Produzent Hans Schauerte wollten der Frage auf den Grund gehen:
„Why is integration in Germany such a challenge? Warum ist Integration in Deutschland eine solche Herausforderung?“
Dass sie dafür ausgerechnet nach Bautzen kamen, war kein Zufall. Die Bilder vom brennenden Husarenhof und von den Krawallen auf dem Kornmarkt liefen auch bei CCTV.news über den Schirm. Und doch ging es ihnen um mehr als nur um schnelle, effekthascherische Shots. Dies belegt schon die Tatsache, dass sie meine Dienste als „Local Guide“, oder wie sie es nannten, als „Fixer“ in Anspruch nahmen.
Die Vorbereitung
Alles begann am 8. Dezember mit einem Anruf. Es meldete sich ein Herr Wolfgang Karg, Inhaber eines Pressebüros in Berlin. Er suche jemanden, der in der Lage sei, ein Team eines chinesischen Fernsehsenders drei Tage lang in Bautzen zu begleiten. Es gehe – wenig überraschend – um die Flüchtlings- und Integrationsproblematik. Man suche Gesprächspartner, die dazu etwas zu sagen hätten. Näheres würde wenig später in einer Mail folgen.
Diese kam einen Tag später, enthielt aber überraschend wenige Vorgaben: Es sollte ein „Gesprächspartner von AFD oder Pegida in Bautzen“ gefunden und eine Flüchtlingsfamilie porträtiert werden. Nun, ersteres musste ich eher großzügig auslegen, denn Organisationsstrukturen von Pegida existieren in Bautzen nicht, und der AFD-Kreisverband Bautzen reagierte nicht auf meine Mail-Anfrage. Wenige Tage zuvor hatte die Publikation „Denkste!“ der Gruppierung „Wir sind Deutschland“ im Briefkasten gesteckt, sodass ich meine Bemühungen in diese Richtung konzentrierte. Mein erster Ansprechpartner war Herr Veit Gähler, der als Herausgeber im Impressum dieser Publikation fungierte. Er verwies mich weiter an Herrn Jörg Drews, einen bekannten Unternehmer und Geschäftsführer einer der größten Firmen in Bautzen und Umgebung.
Einen Tag später kam es zu einem Telefonat zwischen Herrn Drews und mir, in dem er mir zahlreiche Fragen zum „Was?“ und „Warum“ meines Anliegens stellte und sich am Ende noch etwas Bedenkzeit erbat. Am nächsten Tag dann folgte die erlösende Zusage.
Die Suche nach einer geeigneten Flüchtlingsfamilie erwies sich ebenfalls als schwierig. Hier führte der Weg über das Bündnis „Bautzen bleibt bunt“, das sich unter anderem der Flüchtlingsarbeit verschrieben hat. Es meldeten sich die Herren Matthias Mundra und Eckehard Riechmann sowie Frau Annemarie Russew. Allerdings stellte es sich heraus, dass die meisten Flüchtlinge eher ungern vor einer Fernsehkamera stehen möchten, möglicherweise aufgrund von schlechten Erfahrungen aus der Vergangenheit.
Die meisten Flüchtlinge stehen ungern vor einer Fernsehkamera.
Ein Tipp von Herrn Riechmann erwies sich jedoch als Erfolg versprechend: Herr Ahmad Afa, der mit Frau und vier Kindern in einer Wohnung in Bautzen lebt, warte auf meinen Anruf. Da mir bewusst war, dass das Anliegen telefonisch nur schwer zu vermitteln sein würde, vereinbarte ich mit ihm einen personlichen Gesprächstermin, der dann am Dienstagabend stattfand und einen sehr positiven Verlauf nahm. So konnte ich frohen Mutes der Ankunft von Mr. Henderson und Herrn Schauerte harren.
Der erste Tag: Donnerstag, 15. Dezember
Meine erste Begegnung mit den beiden Fernsehleuten findet etwas früher statt als geplant – auf dem Weg zum vereinbarten Treffpunkt im „Best Western“ – Hotel auf dem Wenzelsmarkt, wo sie schon ein paar Startsequenzen drehten. Gemeinsam gehen wir ins Hotel, um uns bekanntzumachen und den Ablauf der Dreharbeiten zu skizzieren. Dabei wird mir schnell klar, dass noch eine ganze Menge mehr auf mich zukommt, als anhand der Mail von Herrn Karg zu ersehen war.
„Feldarbeit“ in Gesundbrunnen
Doch zunächst will Guy Henderson mit „den Bautzenern“ selbst ins Gespräch kommen, am Besten in einem Stadtteil, der als sozialer Brennpunkt gilt. Also machen wir uns auf nach Gesundbrunnen und postieren uns mit der Kamera in der Nähe des Kaufland-Einkaufszentrums. Guy und Hans – wir sind schnell per Du – können eine gewisse Anspannung nicht verbergen; womöglich rechnen sie mit vereinzelten aggressiven Reaktionen. Darauf deuten auch Fragen, die sie an mich richten, hin.
Guy und Hans können eine gewisse Anspannung nicht verbergen, womöglich rechnen sie mit aggressiven Reaktionen. Doch diese Bedenken sind unnötig.
Doch diese Bedenken sind unnötig. Die Leute, die wir ansprechen – aufgrund der sprachlichen Gegebenheiten wurde das zu meinem Job erklärt, was ein bisschen überraschend kam – erweisen sich als freundlich und gesprächsbereit. Die Diskrepanz zwischen dem Attribut „chinesisches Fernsehen“ und unserem äußeren Erscheinungsbild trägt dazu bei, das Eis zu brechen. Die Leute äußern sich auf unsere Frage: „Warum ist die Integration so eine große Herausforderung?“ wohl überlegt und unaufgeregt. Guys erhobener Daumen nach dem vierten Interview signalisert, dass er zufrieden ist. Ich soll ihn noch öfter zu sehen bekommen 🙂
Guys erhobener Daumen signalisiert Zufriedenheit.
Seine nächste Frage: Wo verbringen die Leute hier ihre Freizeit, und gibt es womöglich so etwas wie einen „Pub“, stellt mich allerdings vor Schwierigkeiten. Im Sommer hätte man womöglich eine der Gartenkneipen aufsuchen können, von denen es ja in der Umgebung einige gibt. Doch an einem trüben, kalten Spätherbsttag? Immerhin fällt mir das Kirchgemeindehaus am Vorstau ein. Dort treffen wir tatsächlich einige Teenager im offenen Jugendtreff sowie Sozialarbeiter Ulrich Gast an. Er gibt bereitwillig Auskunft über seine Arbeit, kann aber leider keine Drehgenehmigung erteilen. Dazu hätte der Pfarrer als Hausherr anwesend sein müssen, der aber außerhalb zu tun hat und nicht zu erreichen ist. Er gibt uns jedoch den Tipp, beim früheren Jugendclub „Max Planck“ vorbeizuschauen. Dort habe sich ein Verein angesiedelt, der sich um Sozialarbeit vor allem für Erwachsene kümmere.
Beim Frei-e-Zeit aktiv e.V.
Dieser Tipp erwies sich als Volltreffer. Zwar nicht im Gebäude des früheren Jugendclubs, aber im bauartähnlichen Nachbargebäude treffen wir Frau Hannelore Jokuff, die Vorsitzende des Frei-e-Zeit aktiv e.V., der hier sein Domizil hat. Frau Jokuff bittet uns, die wir überraschend und unangemeldet vor der Tür stehen, ohne zu zögern herein und hat auch keine Schwierigkeit damit, vor der Kamera über die Arbeit des Vereins und die sozialen Probleme im
Hier bündeln sich die sozialen Probleme des Wohngebietes wie in einem Brennglas.
Wohngebiet zu sprechen, die sich in ihrer Klientel wie in einem Brennglas bündeln. Dabei kommt auch die Schließung des früheren Jugendclubs „Max Planck“ zur Sprache, dessen Leiterin Hannelore Jokuff gewesen war. Heute trifft sich die Jugend im Sommer – bestenfalls – auf der Skaterbahn oder – schlimmstenfalls – an der Tankstelle. Der Verein will ab 2017 sein bisher auf Erwachsene ausgerichtetes Angebot auch auf die jüngere Generation ausweiten. Das erste längere Interview ist im Kasten. Guys Daumen geht wieder in die Höhe.
Interview mit Oberbürgermeister Alexander Ahrens
Am Abend ist es dann Zeit für das erste „geplante“ Interview. Im Rathaus treffen wir Alexander Ahrens, den Oberbürgermeister der Stadt Bautzen. Auf der kurzen Fahrt von Gesundbrunnen ins Zentrum will Guy noch jede Menge Hintergrundinformationen von mir: Was für ein „Typ“ ist der OB, welche politischen Kräfte haben ihn ins Rathaus gebracht, wie hat er sich bisher zur Asylproblematik geäußert? Ich erzählte ihm von Ahrens‘ Auftritt bei Anne Will, der auf viel Zustimmung, aber auch auf Kritik gestoßen ist. So wie sich halt die Stimmung in der Stadt generell darstellt. Dass der Bautzener OB studierter Sinologe ist und man sich mit ihm sicher auch auf chinesisch unterhalten könnte, stößt auf ein gedehntes „Wow!“ Das Gespräch findet dann aber doch auf englisch statt.
v.l.n.r.: Hans Schauerte, Guy Henderson, Alexander Ahrens. Foto: André Wucht
Vorgespräch mit Ahmad Afa
Nach dem Termin beim OB besuchen wir noch Ahmad Afa, den (mittlerweile anerkannten) Asylbewerber, zu dem uns „Bautzen bleibt bunt“ den Kontakt vermittelt hat. Aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit wollen Guy und Hans jedoch nicht mehr filmen, sondern ein Kennenlerngespräch führen und einen Termin für den Dreh ausmachen. Ahmad, seine Frau Zhour und die Kinder Enaam (12), Salwan (9), Ayad (5) sowie Jaad (zehn Tage) empfangen uns mit ausgesuchter Herzlichkeit. Salwan und Enaam singen spontan Lieder, die sie in Deutschland gelernt haben. Jetzt müssen wir nur noch auf schönes Wetter für den geplanten Außendreh hoffen.
Gemütlicher Tagesausklang
Am späteren Abend verabreden wir uns noch auf einen gemütlichen Tagesausklang im O‘ Conners, wo sich Guy wie zu Hause fühlt. Als es auf 23.00 Uhr zugeht, wird er allerdings zunehmend unruhig. Erst als ich ihm erkläre, dass das Pub erst schließt, wenn der letzte Gast seinen Hut genommen hat, entspannt er sich wieder. Natürlich reden wir auch über das Programm für den kommenden Tag, und ich bekomme die Aufgabe, am nächsten Vormittag noch kurzfristig zwei Termine zu organisieren: Mit Peter Rausch vom zum Asylbewerberheim umfunktionierten Spreehotel, und mit einem Vertreter der „rechten Szene.“ Außerdem erzähle ich Guy und Hans von den Sorben – sie haben zuvor im „Wjelbik“ gespeist. Gegen Mitternacht verlassen wir das O’Conners mit einem guten Gefühl.
2. Tag: Freitag, der 16. Dezember
Am Freitagvormittag ist zunächst telefonieren angesagt. Über Nacht hat sich doch eine gewisse Bangigkeit eingeschlichen: Wird das so kurzfristig klappen mit den Terminen? Hinsichtlich von Peter Rausch sind die Bedenken unbegründet: Ich bekomme ihn sofort an den Apparat und er sagt zu, drei Stunden später für ein Interview zur Verfügung zu stehen. Ich muss auch nicht viel erklären, man merkt sofort: Der Mann hat Erfahrung mit Medien.
Als Vertreter des rechten Spektrums richte ich das Augenmerk auf den erst unlängst neu gewählten Vorsitzenden des NPD-Kreisverbandes, Marco Wruck. Er hat erst ein paar Tage zuvor durch ein Gespräch mit Landrat Michael Harig im Blickpunkt der Medien gestanden (ohne dabei allerdings direkt zitiert zu werden) und gilt nicht als öffentlichkeitsscheu. Mit ihm nehme ich über Facebook Kontakt auf. Zwei Stunden später ruft er mich an und sagt zu, sich am Sonnabend auf dem Fleischmarkt mit uns treffen zu wollen. Gegen Mittag treffe ich Guy und Hans im Hotel, ohne große Vorrede geht es nach Burk zum Spreehotel.
Interview mit Peter Rausch, Betreiber der Asylbewerberunterkunft „Spreehotel“
Guy nutzt die zehnminütige Fahrt wieder, um möglichst viele Vorabinformationen zu erhalten. Wie kam es dazu, dass ein Hotel zur Asylunterkunft umfunktioniert wurde? Ich antworte so gut ich kann, wohl wissend, dass freilich Herr Rausch besser Auskunft geben kann.
Das Spreehotel – dieses Foto entstand im Oktober im Rahmen eines Pressetermins zur Vorstellung der sächsischen Wachpolizei.
Das Interview mit Peter Rausch findet wieder auf englisch statt. Er gibt nicht nur detailliert Auskunft über seine Beweggründe und den Alltag in der Unterkunft, sondern führt Guy und Hans auch durch das gesamte Objekt – außer in den Unterkunftsbereich, weil er die Privatsphäre der Bewohner respektieren möchte.
Es ist Mittag, die älteren Kinder kommen gerade vom Schulbesuch zurück.
Doch auch in der Küche, im Aufenthaltsraum, in der Kleiderkammer und im Spielzimmer bekommen wir einiges mit von dem Trubel, der hier herrscht und den Alltag bestimmt. Es ist Mittag, die älteren Kinder kommen gerade vom Schulbesuch zurück. In der Küche backen Bewohner Fladenbrot und braten Kartoffelpuffer, stolz reichen sie die Beweise ihrer Kochkunst zur Begutachtung herum. Am Ende muss ich ein wenig zur Eile drängen, denn es wartet der nächste Termin. Guy reckt zwei Daumen in die Höhe.
Interview mit Jörg Drews
Zur Einstimmung auf das Gespräch mit Jörg Drews von der Initiative „Wir sind Deutschland“, die sich nicht nur mit der Asylpolitik, sondern mit der Gesamtpolitik der Bundesregierung kritisch auseinandersetzt, kann ich Guy nicht viel mehr erzählen, als ich in der eingangs erwähnten Publikation gelesen habe. Und natürlich auch, dass Herr Drews einen der größten Betriebe in Bautzen leitet und eher selten öffentlich in Erscheinung tritt. Tatsächlich soll sich am Ende des Gespräches herausstellen, dass dies sein erstes Fernsehinterview überhaupt ist. „Wir hatten schon Anfragen, beispielsweise von Spiegel TV, auf unseren Veranstaltungen drehen zu dürfen, doch wir haben sie abgelehnt. Wir trauen den deutschen Mainstreammedien nicht.“
„Wir hatten schon Anfragen, doch wir haben sie abgelehnt.“
Uns empfängt er in den Räumen seines Unternehmens, der Hentschke Bau GmbH. Jörg Drews möchte das Gespräch auf Deutsch führen, da das Thema für ihn sehr emotional sei und er deshalb lieber in seiner Muttersprache antwortet. So muss ich die Rolle des Dolmetschers übernehmen, was ursprünglich auch nicht unbedingt abzusehen gewesen war. Diese halbe Stunde zählt zu den anstrengendsten in 20 Jahren journalistischer Arbeit. Guys emporgereckter Daumen entschädigt dafür. Noch mehr, was er eine halbe Stunde später im Café Fehrmann an der Neusalzaer Straße zu mir sagt, wo wir den Tag Revue passieren lassen: „The job that you do is worth much more than the rate we agreed. You should get more.“ Da sage ich natürlich nicht nein. Zu Fuß gehe ich von hier nach Hause, ich brauche nach diesem intensiven Tag noch etwas frische Luft.
3. Tag: Sonnabend, der 17. Dezember
Dreh am Stausee mit Ahmad Afa und seiner Familie
Der Sonnabend beginnt, wie schon der Freitag geendet hatte: Mit strahlendem Sonnenschein. Beste Bedingungen für den geplanten Außendreh mit Ahmad Afa, seiner Frau und den vier Kindern, auch wenn es frostig-kalt ist. Und welche Location könnte besser geeignet sein als der Bautzener Stausee? Zu neunt brechen wir zu der kurzen Fahrt nach Burk auf, wo wir unsere Autos vor dem Schlagbaum abstellen und das restliche Stück zu Fuß zurücklegen. Ahmads älteste Tochter Enaam (12) kennt sich schon aus, war sie doch bereits mit der Schulklasse hier. Doch auch Salwan (9) und Ayad (5) wissen, dass sich hinter der Kurve ein schöner Spielplatz befindet, für sie gibt es kein Halten mehr. Ahmad und seine Frau Zhour nehmen auf einer der Bänke Platz, den sorgsam und warm eingehüllten kleinen Jaad im Arm. Während dieses Drehs und danach kann ich endlich machen, wofür mir bis dahin die Gelegenheit fehlte – ein paar Fotos für meine eigene Website schießen (bzw. schießen lassen):
Foto: Enaam Afa
Auf dem Rückweg zu den Autos legt mir Ahmad ans Herz: In dem Beitrag müsse unbedingt deutlich werden, wie dankbar er und seine Familie sind, in Ruhe und Frieden hier in Deutschland leben zu können. Er selbst kam mit dem Boot über Libyen nach Europa, seine Familie durfte später nachreisen. Ich gebe diese Bitte an Guy weiter.
Interview mit Marco Wruck
Jetzt steht noch ein Programmpunkt aus: Das Interview mit Marco Wruck. Er erscheint pünktlich zum vereinbarten Zeitpunkt auf dem Fleischmarkt, wo Hans bereits seine Kameraausrüstung aufgebaut hat, was uns leicht erkennbar macht. Die Reaktionen der zahlreich vorbeiströmenden Passanten sind freundlich-humorvoll, niemand pöbelt uns an oder beschimpft uns als „Lügenpresse.“
Niemand beschimpft uns als Lügenpresse
Hans vereinbart mit Herrn Wruck ein Interview „in Motion“ – während des Drehs umrunden wir das Karree zwischen Fleischmarkt, Schloßstraße, Hohengasse und Heringstraße. Da sich Hans permanent im Rückwärtsgang befindet, muss ich ihm gegenüber den ab und an auftauchenden Autos den Rücken freihalten und gleichzeitig noch übersetzen. Als Guy fertig ist, fragt er mich, ob ich noch zusätzliche Fragen habe. Ich nutze die Gelegenheit und frage Marco Wruck nach seinem Treffen mit dem Landrat und nach seinen Aktivitäten in den sozialen Netzwerken. Schließlich ist auch dieses Interview im Kasten, und wir stärken uns im Enjoy, bevor Guy und Hans auf dem Wenzelsmarkt zum Abschluss noch die Startsequenz für ihren Film drehen. Der Markt ist bestens gefüllt, Unmengen an fröhlichen, gut gelaunten Menschen strömen an uns vorbei. Ein idealer Abschluss – der im fertigen Film den Beginn bildet – für drei äußerst interessante und erlebnisreiche Tage, die mir eine ganz neue Facette meines Berufes näher gebracht haben. Und das Fazit? Es hat Spaß gemacht!
Niemals in dem Bestreben nachzulassen, Gutes immer weiter zu verbessern – das ist die Kunst, die einen vorbildlichen Gastgeber auszeichnet. Und so hält der Camping- und Freizeitpark LuxOase jetzt noch mehr Möglichkeiten für Erholung, Entspannung und Wellness bereit. Das neu errichtete Sanitär- und Wellnessgebäude erfüllt höchste Ansprüche und bietet darüber hinaus das gewisse Etwas, das „außergewöhnlich“ von „gut“ unterscheidet. Hochwertige Materialien und originelle Details kennzeichnen den Waschbereich – von den Wasserfallarmaturen bis hin zu den Landschaftsmotiven, die dem Raum sein unverwechselbares Ambiente geben. Die Duschen entführen den Besucher wahlweise in den Regenwald – mit Vogelzwitschern und Orchideenduft – , unter einen Wasserfall mit Sprühnebel oder in „Feuer und Eis“ mit warmen Seitendüsen und kühlerem Nass von oben. Und auf die Kinder wartet das „Schlösserland“ – die Duschen sind in kleinen Burgen untergebracht, die Waschbecken in einem Raddampfer, der zu bestimmten Zeiten Seifenblasen ausstößt. Da wird selbst die abendliche Wäsche zum Erlebnis, vorbei die Zeiten, als die lieben Kleinen nur widerwillig den Wasserhahn aufdrehten.
Der Pool verfügt über Gegenstromanlage, Entspannungsbecken und Massagedüsen, die Sauna lädt zwei bis zehn Personen in behaglich-intimer Atmosphäre zum Entspannen ein. Ebenso wie die regelmäßig angebotenen Massagen stehen sie auch Tagesbesuchern zur Verfügung. Als besonderen Service können Familien ein geräumiges Bad für die gesamte Zeit ihres Aufenthaltes mieten. Die Krönung bildet das „König-August-Bad“ – eine exklusive Badesuite, die sicher (aber nicht nur) bei Paaren auf Hochzeitsreise viel Anklang finden wird. Ein großer Veranstaltungsraum und vier etwas separat angeordnete Appartements (davon zwei barrierefrei) mit Blick auf den nahe gelegenen Stausee Wallroda komplettieren das neue Gebäude.
Getreu dem Motto „Für unsere Gäste stehen wir Kopf“ umsorgt das zwanzigköpfige Team um Dagmar und Thomas Lux die Besucher rund um die Uhr und hält vielfältigste Angebote für einen abwechslungsreichen Aufenthalt bereit – von kreativem Gestalten über Theaterspiele und fantasievolle Kinderfeste bis hin zu Busausflügen in die nähere und weitere Umgebung. Durch ihre zentrale Lage „mittendrin“ zwischen Dresden, der Sächsischen Schweiz und der Oberlausitz bildet die LuxOase einen optimalen Ausgangspunkt für Tagestouren in alle Himmelsrichtungen. Doch auch Entspannung fernab vom Trubel ist jederzeit möglich – beispielsweise am naturbelassenen Stausee Wallroda, der unmittelbar an den Campingplatz grenzt.
(erschienen im „Ferienmagazin Oberlausitz“, Ausgabe 2012)
„Wenn du nicht mehr weiter weißt, gründe einen Arbeitskreis.“ Nach diesem Motto laufen viele Teamgründungen ab. Ein Problem oder eine Arbeitsaufgabe wurde identifiziert – zu groß und zu komplex, als dass es ein Mitarbeiter oder eine Abteilung allein bewältigen könnte. Also schnell auf die Personalliste geschaut – wer könnte gerade freie Kapazitäten haben? Und schon ist ein neues Team geboren.
So weit, so gut. Schließlich gelten Teams als unfehlbare Allzweckwaffe, wenn es gilt, Probleme oder komplexe Arbeitsaufgaben zu lösen. Und tatsächlich – „zweifellos ist es angebracht, Teams zielgerichtet einzusetzen, wenn verschiedene Kompetenzen benötigt werden“, so Managementtrainerin und Autorin Dr. Susanne Klein aus Bonn in ihrem Buch „Trainer-Netzwerke.“(*) Doch wer findet sich zumeist in solchen Teams? Nicht etwa die für die jeweilige Aufgabe am besten geeigneten Köpfe, sondern Mitarbeiter, die gerade Zeit haben oder aus einer bestimmten Abteilung kommen.
Teamarbeit als Abseitsfalle
Gerade in „kreativen“ Branchen kann sich Teamarbeit schnell als Abseitsfalle entpuppen. Jedes Teammitglied versucht, seine Kreativität auszuleben, den Arbeitsabläufen in der Gruppe seinen individuellen Stempel aufzudrücken. Die Folge: Es herrscht Uneinigkeit über die internen Prozesse im Team. Das Team ist vorrangig mit sich selbst beschäftigt und vernachlässigt seine eigentliche Aufgabe. Hinzu kommt, dass die einzelnen Mitglieder ihre Zeit und Kraft höchst unterschiedlich investieren. Schnell sind zwei, drei „Zugpferde“ gefunden, die „freiwillig mehr Arbeit übernehmen, weil es ihnen sonst zu langsam geht oder langweilig wird. Bemerken sie allerdings, dass ihr Engagement ausgenutzt wird, reagieren sie demotiviert.“ (*) Selbst langjährige und erfolgreich etablierte Teams sind nicht frei von Risiken: Sie verlieren an Flexibilität, büßen die Fähigkeit ein, auf sich verändernde Rahmenbedingungen zu reagieren. „Diese Teams haben die unschlagbare Fähigkeit, Probleme so umzudefinieren, dass sie zu ihren bewährten Lösungsstrategien passen“, meint Dr. Susanne Klein. (*) Nur die Kunden sind davon nicht immer begeistert …
Was Netzwerke besser können …
Dies alles sind Faktoren, die oft zum Scheitern von Teams führen. Die Komplexität des Marktes erfordert flexible, kreative und schnelle Antworten. Für diese eignen sich intelligente Netzwerke am ehesten. „Netzwerke knüpfen heißt, Kontakte zu pflegen, bevor man sie braucht“, meint Marko Schimke, Geschäftsführer des adiungere Businessclub. Jeder Mensch verfügt – ob es ihm bewusst ist oder nicht – im privaten Bereich über ein Netzwerk – Verwandte, Freunde, Bekannte, auch Arbeitskollegen können dazu zählen … Eine neue Garderobe ist aufzubauen – der Schwager kennt sich damit aus. Der PC macht verdächtige Geräusche? Ein Freund arbeitet in der Branche und kann mal nachsehen. Eine Frage zur aktuellen Steuererklärung? Katrin hat das schon mal gemacht …
Jeder Mensch verfügt – ob es ihm bewusst ist oder nicht – im privaten Bereich über ein Netzwerk
So ähnlich funktionieren Netzwerke auch im Geschäftsleben. Sie entstehen aus losen Kontakten und können für Projekte in unterschiedlicher Zusammensetzung aktiviert werden. Auf je mehr Partner ich zurückgreifen kann, desto größer ist die Fülle der Kompetenzen, die „mein“ Netzwerk abzudecken in der Lage ist. Überzeugte „Networker“ investieren daher viel Kraft und Zeit in Aufbau und Pflege ihrer Netzwerke. Im adiungere Bussinessclub besteht die Möglichkeit, auf ein bereits existierendes Netzwerk mit vielen Facetten zurückzugreifen und die eigenen Kompetenzen in dieses einzubringen.
Wettbewerber als potenzielle Partner
Selbst Wettbewerber können Bestandteil des Netzwerkes sein – wenn die Summe der Aufgaben die eigenen Kapazitäten übersteigt. Netzwerke haben viele Vorteile gegenüber „festen“ Teams: Sie können perfekt auf die Anforderungen verschiedener Projekte angepasst werden – abhängig nur von der Kompetenz der Beteiligten, nicht jedoch von persönlichen Sympathien oder Rücksichtnahmen. Netzwerke verändern sich ständig und laufen daher nicht Gefahr, in die „Routinefalle“ zu treten. „Innovative, einzigartige Problemlösungen bedürfen externer Impulse durch lose Netzwerkpartner“, meint auch Dr. Susanne Klein. (*)
Die Arbeit in Netzwerken bedarf allerdings auch der Abkehr von manch eingefahrenen Denkmustern. Sie verträgt sich nicht mit einer Auffassung, die in Wettbewerbern in erster Linie „Konkurrenten“, nicht jedoch potenzielle Partner sieht. „Networken“ bedeutet auch, Macht und Einfluss abzugeben. Gleichheit, Freiwilligkeit und Offenheit sind die Kennzeichen von Netzwerken. Die Arbeit mit gleich berechtigten, motivierten und kompetenten Partnern sollte – falls nötig – dafür hinreichend entschädigen …
Alle mit (*) gekennzeichneten Zitate aus: Susanne Klein/Hans Olbert, „Trainer-Netzwerke“, managerSeminare Verlags GmbH Bonn, ISBN: 3-936075-31-X
Adiungere Sportconcept verbessert die Fitness Ihrer Firma!
Jedes Unternehmen ist so gesund wie seine Mitarbeiter. Laut Bundesgesundheitsministerium fehlten im Jahre 2010 an jedem Tag vier Prozent aller Arbeitnehmer aufgrund von Krankschreibungen – der höchste Stand seit 2002. Neben Erkrankungen der Atemwege stellten psychische Probleme sowie Muskel- und Skeletterkrankungen (die klassischen „Rückenleiden“) die Hauptursachen dafür dar.
Ein Großteil der Ausfallzeiten hätte bei Nutzung der vielfältigen Vorsorgemöglichkeiten vermieden werden können. Auch der Arbeitgeber trägt im Rahmen seiner gesetzlichen Fürsorgepflicht Verantwortung für die Gesundheit seiner Beschäftigten – und natürlich sollte er auch selbst ein ureigenstes Interesse daran haben. Die Bundesregierung hat die Rahmenbedingungen für die Betriebliche Gesundheitsförderung entscheidend verbessert: So kann jeder Arbeitgeber seit dem 1. Januar 2009 pro Mitarbeiter und Jahr 500 Euro lohnsteuerfrei in Maßnahmen der Gesundheitsförderung investieren. Hierzu zählen unter anderem Bewegungsprogramme, Angebote zur gesunden Ernährung, zur Suchtprävention und zur Bewältigung von Stress. Die gesetzliche Grundlage hierfür bildet § 20 Sozialgesetzbuch V.
Der adiungere Businessclub hat in Zusammenarbeit mit Sportivation – Firmensport vor Ort das adiungere SportConcept entwickelt. „Wir analysieren systematisch die gesundheitliche Situation des Unternehmens und seiner Beschäftigten“, erklärt Diplom-Sportwissenschaftler Thomas Barth. Daraus entwickelt das Sportivation-Team individuell auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter zugeschnittene Programme, die unter anderem Rückenschule, Nordic Walking, Yoga, Pilates oder auch Lauftreffs in der freien Natur beinhalten können. Die Kurse werden von Diplomsportlehrern, Physiotherapeuten, Masseuren und lizenzierten Fitnesstrainern geleitet – fachliche Kompetenz ist also garantiert. Ergänzend bietet Sportivation Tipps zur ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung, Seminare zu Stressbewältigung, Motivation und Ernährung und organisiert gemeinsame Events zur Stärkung des Teams.
Natürlich entsprechen sämtliche Angebote den vom Gesetzgeber vorgegebenen Kriterien für die steuerliche Förderung.
„Die Gesundheit der Mitarbeiter fördern und gleichzeitig Steuern sparen – diese Kombination sollte für jeden Firmenchef interessant sein, dem das Wohl und die Leistungsfähigkeit seiner Beschäftigten am Herzen liegen“, meint Marko Schimke, Geschäftsführer des adiungere Businessclub. Die GMT GmbH in Bautzen geht bereits mit gutem Beispiel voran und nutzt das adiungere SportConcept. Auch Ihre Mitarbeiter werden es Ihnen danken – durch höhere Motivation, bessere Fitness und weniger Krankheitstage.
Obermühle Görlitz präsentiert sich schöner als je zuvor
Die Bilder des Jahrhunderthochwassers an der Neiße gingen im August durch ganz Deutschland. Mittendrin in den Fluten stand auch die Görlitzer Obermühle. „Viele Gäste haben uns persönlich, per Brief oder E-Mail Mut zugesprochen und uns die Kraft gewünscht, diese schwere Zeit zu überstehen“, erklärt Mühlenwirtin Susanne Daubner. Für sie und ihr Team gab es nie einen Zweifel daran, dass es in der Obermühle weitergehen wird.
Und tatsächlich: Nach der Sanierung präsentiert sich die Görlitzer Obermühle schöner als je zuvor. „Wir haben die Gelegenheit genutzt, um unser Ambiente zu erneuern und noch ansprechender zu gestalten“, berichtet die Wirtin.
Geblieben ist die hochwertige, auf Zutaten von regionalen Produzenten beruhende Küche. „Wir haben im letzten Jahr das Bio-Zertifikat erhalten, die meisten unserer Lieferanten besitzen es ebenfalls oder bemühen sich darum“, so Susanne Daubner. Zu den Spezialitäten des Hauses in Bio-Qualität zählen beispielsweise Rippchen auf Kartoffelbrei mit Sauerkraut oder Gemüsepalatschinken mit Äpfeln und Birnen von Opas Streuobstwiese. Auf Anfrage bereitet das Team der Obermühle laktose- und glutenfreie Speisen.
Entscheidend ist beim Genießen jedoch nicht nur das „Was“, sondern auch das „Wie“. Susanne Daubner und ihr Team haben sich der „Slow Food“-Philosophie verschrieben – dem bewussten „das-Essen-auf-der-Zunge-zergehen-lassen“ ohne Hast und Eile. Nur so bekommt der natürliche Geschmack der Speisen die Möglichkeit, sich optimal zu entfalten. Dazu passt ein „Ghost“ – das süffige kupferfarbene Hausbier aus der eigenen Brauerei, das die Gäste im Rahmen eines Erlebniswochenendes unter fachlich-fröhlicher Anleitung selbst brauen können. Davon begeistert zeigte sich auch Fernsehkoch Johann Lafer, der für die Sendung „Lafers leckerer Osten“ in der Obermühle Station machte und (nicht nur) die Bierspezialität ausgiebig kostete. Zum Erlebniswochenende gehört außerdem die Bootspartie auf eine kleine Insel in der Weinlache, einem Nebenarm der Neiße, mit anschließendem Brunch. Radtouristen können die „schwimmende Brücke“ an der Obermühle für eine erholsame Runde auf der deutschen und polnischen Neißeseite nutzen (der Neißeradweg ist um Görlitz wieder uneingeschränkt befahrbar).
Als „Genussmühle“ lädt die Obermühle im 2. Quartal (genauer Termin auf Anfrage) auch 2011 wieder zum traditionellen 8-Gänge-Menü ein, wobei ein Teil der Karten diesmal für die zahlreichen Hochwasserhelfer reserviert ist. Dabei zeigen Susanne Daubners Söhne Falk und Jörg wieder, wie sie ihre Kochkünste in der Fremde verfeinert und vervollkommnet haben.
(erschienen im „Ferienmagazin Oberlausitz“, Ausgabe 2011)
Landwirtschaft mit allen Sinnen erleben in der
KRABAT Milchwelt
Kuh, Käse, Kilowatt – was diese drei Begriffe miteinander zu tun haben, kann man nirgendwo besser erfahren als in der KRABAT Milchwelt. „Landwirtschaft mit allen Sinnen erleben“ – unter diesem Motto tauchen große und kleine Besucher in eine Welt ein, die vielen von uns im Zeitalter der Lila Kuh schon fast fremd geworden ist.
Alles beginnt mit der Kuh – in der KRABAT Milchwelt bekommt sie Heu, Stroh, Mais- und Grassilage von den umliegenden Feldern zu fressen. Gesundes Futter und eine tiergerechte Haltung sorgen dafür, dass die Kühe gesunde Milch geben. Und letzten Endes sorgt das, was die Kuh aus ihrem Futter macht, als Brennstoff für Strom und Wärme – deshalb Kilowatt – oder kommt als natürlicher Dünger wiederum den Pflanzen zu Gute. „Dieser Kreislaufgedanke steht bei unserer Arbeit im Mittelpunkt, ihn wollen wir unseren Besuchern nahe bringen“, erklärt Vermarktungsleiter Tobias Kockert.
Dies geschieht in Form von Führungen, die individuell buchbar und auf die verschiedenen Altersgruppen abgestimmt sind. Nachdem die Besucher gesehen haben, wie die Kühe leben und versorgt werden, erleben sie im Schauraum direkt mit, wie aus der Milch Käse, Quark, Joghurt, Butter und Buttermilch entstehen. Natürlich sollen die Besucher nicht nur sehen und hören, sondern auch schmecken und fühlen. Deshalb dürfen die leckeren Milchprodukte im Anschluss ausgiebig verkostet werden. „Viele Kinder erfahren dabei zum ersten Mal, dass frische Milch ganz anders schmeckt als die aus dem Supermarkt“, weiß Tobias Kockert. Natürlich können Käse, Quark und Co. auch in den Hofläden in Kotten und im Missionshof in Lieske sowie auf Wochenmärkten zwischen Bautzen, Kamenz und Hoyerswerda gekauft werden. Weitere Möglichkeiten sind die alljährlichen Bauernmärkte am 1. Sonntag im Mai in der KRABAT Milchwelt sowie die buchbaren Angebote „KRABAT Milchweltteller“, „Das Lausitz schmeckt-Büffet“ und „Sorbische Kaffeetafel.“
Was hat das ganze aber mit KRABAT zu tun? Darauf gibt es mehrere Antworten. „KRABAT, alias Oberst von Schadowitz verschaffte als Gutsbesitzer vielen Menschen Arbeit und Brot. Auch wir sind mit über 50 Beschäftigten ein bedeutender Arbeitgeber für die Region“, erklärt Kockert.
Noch etwas näher liegt die zweite Antwort: Die KRABAT Milchwelt befindet sich direkt am KRABAT -Radweg, der die Wirkungsstätten des legendären Zauberers miteinander verbindet. Und der dritte Grund liegt in der Person von Tobias Kockert – „ich bin ein Nachfahre des Stadtmüllers von Wittichenau und lebe in der historischen Stadtmühle“, verrät er. Und vielleicht war jener Urahn ja einer von den Müllerburschen, die gemeinsam mit KRABAT beim Schwarzen Müller in Schwarzkollm ihr Handwerk erlernten?
(erschienen im Ferienmagazin Oberlausitz, Ausgabe 2011)
Öko-Hof und Bio-Fleischerei Mörl stellen sich höchsten Qualitätsansprüchen
Immer mehr Menschen stellen sich verstärkt die Frage: Wo kommt eigentlich das Fleisch her, das auf meinem Teller liegt? Und wie wurde es produziert? Für diejenigen, die sich ihren Sonntagsbraten bei der Bio-Fleischerei Mörl in Diehmen holen, lässt sich die Frage klar beantworten: „Alles, was bei uns über die Ladentheke wandert, stammt aus eigener Produktion.“ Und auch über das „Wie“ braucht Geschäftsführer Sebastian Mörl nicht viele Worte zu verlieren: „Die Produktion erfolgt bei uns streng nach biologischen und ökologischen Gesichtspunkten.“
Was das bedeutet, erläutert er folgendermaßen: „Der Öko-Hof Mörl ist wie ein großer Kreislauf organisiert. Auf den Wiesen und Feldern wächst das Tierfutter ohne Einsatz von synthetischem Dünger, Insektiziden und Herbiziden. In den Ställen fällt ausreichend Mist an um die Felder zu düngen. Das Getreide wird in eigenen Siloanlagen gereinigt, gelagert und frisch geschrotet an die Schweine und Kälber verfüttert. Die Tiere werden auf dem Hof geboren, gezüchtet und geschlachtet, stressige Transporte bleiben ihnen somit erspart.“ Auch für die Haltung der Rinder und Schweine gibt es klare Kriterien: „Die Tiere dürfen nicht angebunden werden und müssen genügend Auslauf haben. Das Einstreuen von Stroh ist Pflicht.“ Antibiotika und andere Medikamente kommen nur bei akuten Erkrankungen zur Anwendung; die „vorsorgliche“ Gabe ist verboten. Bei der Fleisch- und Wurstproduktion wird weitgehend auf Zusatzstoffe verzichtet, lediglich Nitrite sind in geringen Mengen erlaubt, um die Haltbarkeitsdauer zu erhöhen. Die Einhaltung der Vorgaben bestätigt das Bio-Siegel der EU, das der Betrieb seit 2002 führen darf. Weiterhin ist er Mitglied des Gäa-Verbandes und unterwirft sich dessen strengen Richtlinien.
„Bio“ und „Öko“ bedeutet allerdings nicht, dass auf dem Hof die Zeit still steht. „Wir sind ein moderner Betrieb“, betont Sebastian Mörl. In den Ställen stehen 350 Rinder (davon 110 Mutterkühe) und 250 Schweine (davon 20 Muttersauen). Fleischerei und Landwirtschaft sind in zwei rechtlich selbstständigen Unternehmen organisiert, die nach außen aber einheitlich als Familienbetrieb auftreten. Für ersteres zeichnet Sebastian Mörl als Fleischermeister verantwortlich, um Ackerbau und Viehzucht kümmert sich sein Bruder Matthias.
Sebastian Mörls beruflicher Werdegang begann mit der Lehre in einer mittelständischen Fleischerei in Berlin. Danach stieg er in den Landwirtschaftsbetrieb seines Vaters ein, den dieser seit der Wende zunächst im Neben-, ab 1997 im Haupterwerb führte. „Schon damals achteten wir auf tiergerechte Bedingungen und setzten auf regionale Vermarktung, ohne uns vordergründig als Öko-Betrieb zu verstehen“, erinnert er sich. Der erste BSE-Skandal 1999 führte das gewaltige Potenzial der regionalen und nachhaltigen Produktion vor Augen – „die Nachfrage stieg so stark, dass wir sie kaum befriedigen konnten.“ Allerdings folgte diesem „auf“ wieder ein „ab“, und dies wiederholte sich auch bei den folgenden Lebensmittelskandalen. „Von Mal zu Mal wuchs jedoch die Zahl derjenigen, die sich ernsthaft mit der Frage nach der Produktionsweise beschäftigten“, blickt Sebastian Mörl zurück. 2003 eröffnete er eine Theke im Dresdener Naturkostgeschäft „Biosphäre“: „Dort war das Bewusstsein damals schon stärker ausgeprägt.“ Die Vermarktung in Dresden ist bis heute ein wichtiges Vertriebsstandbein. Das andere besteht in der Fleischerei auf dem eigenen Hof, wo die Fleisch- und Wurstspezialitäten schlachtfrisch verkauft werden. Ein weiteres wichtiges Vertriebssegment bildet die regionale Gastronomie – „wir beliefern zahlreiche Restaurants, die hochwertige regionale Produkte bevorzugen – wie beispielsweise das Barockschloss Rammenau oder die Obermühle in Görlitz.“ Sebastian Mörl legt Wert auf die Verarbeitung des gesamten Fleischspektrums: „Wer sich nur die Filetstücke herauspicken will, ist bei uns falsch. Ein richtig guter Koch veredelt auch die vermeintlich weniger hochwertigen Teile zu tollen Gerichten.“
Für die Zukunft plant Sebastian Mörl nur noch ein moderates Wachstum – gegenwärtig beschäftigen er und sein Bruder insgesamt neun feste Mitarbeiter. Die erforderlichen Investitionen wurden in den letzten Jahren getätigt. Natürlich freut er sich über den gegenwärtigen Boom der Öko-Landwirtschaft, sieht aber auch die Kehrseite: „Auch hier herrscht mittlerweile ein harter, manchmal schon gnadenloser Wettbewerb.“ In diesem könne nur bestehen, wer die bessere Qualität bietet – „daran arbeiten wir weiterhin hart.“
„Man muss es mit Herz und Leidenschaft machen, sonst hat es keinen Zweck.“ Michael Juros lebt seine Leidenschaft, und diese gilt dem Wein. Seit 1993 ist der Bautzener dem Rebensaft verbunden. Damals begann er, als Handelsvertreter für verschiedene Weinhäuser zu arbeiten, unter anderem für Bernard Massard aus Trier und für das Weingut Schnitzius-Müllers aus Kröv. „Das waren und sind Häuser, die nur erstklassige Weine anbieten. So kam ich auch selbst auf den Weingeschmack“, erinnert sich Michael Juros.
1995 kelterte er seinen ersten eigenen Wein: „Am Haus meiner Schwiegereltern gab es einen alten Weinstock. Da hing so viel dran, dass ich mir sagte: Versuch es doch einfach mal.“ Das Ergebnis dieses ersten winzerischen Versuchs konnte sich durchaus sehen, oder besser schmecken lassen. Zumindest machte es Appetit auf mehr. So tauchte Michael Juros immer tiefer in die Welt des Weines ein – durch Wissen, das er aus Büchern und während einer Ausbildung zum Restaurantfachmann erwarb, vor allem jedoch durch die praktische Beschäftigung. „In Bautzen gibt es mehrere alte Weinberge, an einen erinnert sogar noch ein Straßenname“, erklärt er. Bis zum heutigen Tag bewirtschaftet Michael Juros mehrere dieser jahrhundertealten Rebhänge, die sich im Tal der Spree befinden, und hält somit eine alte Tradition am Leben. Auch Führungen zu den sonst unzugänglichen Weinbergen bietet er an. 1997 machte er sich mit einer eigenen Weinhandlung selbstständig, die er bis 2006 an verschiedenen Standorten in Bautzen betrieb. „In dieser Zeit eignete ich mir die erforderliche Professionalität an, erkannte aber auch, dass man eine Weinhandlung in Ostsachsen kaum wirtschaftlich betreiben kann“, blickt Juros zurück.
In der Zwischenzeit hatte der Bautzener aber auch über den Tellerrand geblickt und intensive Kontakte in die österreichische Winzerhochburg Rust (Burgenland) geknüpft. „Ich hatte festgestellt, dass mir die Weinherstellung mehr Spaß macht als das bloße Verkaufen, und entschloss mich, als Weinbauer in Österreich zu arbeiten und zu leben“, beschreibt er die entscheidende Zäsur in seinem Leben.
Wohlmeinende Bekannte rieten allerdings von dem Vorhaben ab. „Sie meinten, ohne eine Million in der Hinterhand wäre der Versuch aussichtslos“, erinnert sich Michael Juros schmunzelnd. „Ich fing mit null an, mittlerweile bewirtschafte ich fünf Hektar, habe einen komplett ausgestatteten Keller und baue ungefähr ein dutzend Rebsorten an – darunter Weiß- und Grauburgunder, Chardonnay, Welschriesling, Blaufränkisch und Cabernet Savignon.“ Allerdings hat er hart dafür gearbeitet. Zunächst absolvierte der Bautzener eine Ausbildung an der Weinbauschule in Krems und arbeitete parallel dazu beim Weingut Knoll, einem der renommiertesten Betriebe in der Wachau. In Rust half er zunächst Freunden in der Gastronomie, arbeitete beim Weingut Feiler-Artinger und bewirtschaftete „nebenbei“ die ersten eigenen Weinberge. „Mit der Zeit wurde die Fläche immer größer, und seit zwei Jahren führe ich einen eigenen Wirtschaftsbetrieb in Rust. Damit habe ich mir meinen Lebenstraum erfüllt“, berichtet Michael Juros strahlend. 2011 produzierte sein Weingut 13.000 Liter – „maximal wären wohl 30.000 möglich, doch das werde ich wohl nie erreichen, da ich meine Weingärten biologisch und sehr extensiv nur von Hand bearbeite.“ Derzeit befindet sich ein zentraler Betriebssitz im Aufbau. Seit 2011 darf sich Michael Juros auch Weinbau- und Kellermeister nennen; er absolvierte nebenbei noch einen dreijährigen Kurs als mit Abstand ältester Teilnehmer und einziger Deutscher. „Daran sieht man, dass ich mit dem, was ich mache, im Burgenland schon ein bisschen Exot bin“, meint er schmunzelnd.
Doch auch seiner alten Heimat fühlt er sich verbunden. Der Bautzener Frühling und der Weihnachtsmarkt sind fest im Terminkalender vermerkt: „Unsere Weine finden hier reißenden Absatz, die Bautzener wissen einen in Handarbeit produzierten guten Wein zu schätzen.“ Der Dezember ist der einzige Monat im Jahr, in dem die Arbeit im Weinberg ruht. Nach Weihnachten bleibt dann „sogar“ Zeit für ein wenig Urlaub, bevor im Januar der Rebschnitt beginnt.
Seine Entscheidung, mit 40 Jahren quasi ein neues Leben zu beginnen, hat der heute 45-Jährige keine Sekunde lang bereut: „Es ist genau das, was ich machen wollte. Ich bin glücklich.“ Allerdings weiß er auch um die mit dem Winzerberuf verbundenen Härten: „Man verbringt viel Zeit im Weinberg, zu jeder Jahreszeit, bei jedem Wetter.“ Ohne Herz und Leidenschaft – da spricht Michael Juros für alle seine Berufskollegen – schafft man das nicht, zumindest nicht auf Dauer.
Sternen-Café trägt zum Erfolg der Herrnhuter Sterne GmbH bei
Herrnhuter Sterne sind ein weltweit bekannter und begehrter Botschafter der Oberlausitz. Um der stetig wachsenden Popularität und den Erwartungen der aus der ganzen Welt herbeiströmenden Gäste Rechnung zu tragen, entschloss sich die Herrnhuter Sterne GmbH zum Bau eines modernen Besucherzentrums. Dieses integriert neben einem Ausstellungs- und Präsentationsraum sowie der Schauwerkstatt auch einen gastronomischen Bereich.
„Durch die Verbindung mit dem ästhetisch äußerst hochwertigen Besucherzentrum stellte die Gestaltung dieses Bereiches ein sehr anspruchsvolles Vorhaben dar“, erklärt der Berthelsdorfer Architekt Daniel Neuer, dessen Büro mit dieser Aufgabe betraut wurde. Das Café (das allerdings weitaus mehr als nur Kaffee und Kuchen bietet) mit 60 Plätzen sollte sich sowohl für die Betreuung der Tagesgäste als auch für die Ausrichtung von Empfängen und Feiern eignen.
Der Herrnhuter Stern ist im Besucherzentrum allgegenwärtig – nicht nur als dreidimensionales Objekt, sondern auch in der gestalterischen Formensprache. Dies beginnt schon am Empfang, von dem aus farbigen LEDs gebildete Leuchtzacken den Weg in die einzelnen Bereiche – so auch in das Sternen-Café – weisen. Bereits hier kommt die für das gesamte Gebäude charakteristische Kombination aus Tradition und Moderne eindrucksvoll zum Tragen.
„Der Stern und der typische Herrnhuter Barock bilden auch für das Café selbst die prägenden Stilelemente“, so Daniel Neuer. Die dadurch vorgegebenen strengen und schlichten Gestaltungsprinzipien einzuhalten, dabei aber der Gefahr auszuweichen, „Kirchensaalatmosphäre“ zu produzieren – dies war die große Herausforderung, der sich Daniel Neuer und sein Team stellen musste.
Wie dies gelungen ist, lässt sich im Sternen-Café eindrucksvoll nachvollziehen. Beispiel Mobiliar: Die Sitzbänke nehmen die typisch gekehlte Form ihrer „Pendants“ in einem Herrnhuter Gemeinsaal auf. Die weißen Stühle tragen Sitzflächen aus Leder, die mit dem französischen Nußbaumfurnier auf den Tischen harmonieren. Das gesamte Mobiliar verbindet die schlichte Ästhetik des Herrnhuter Barock mit dem Anspruch moderner Gastronomie auf Strapazierfähigkeit und Bequemlichkeit. „Die Suche nach Lieferanten, die den Anforderungen entsprechen konnten, war nicht einfach, aber letztlich doch von durchschlagendem Erfolg gekrönt“, freut sich Daniel Neuer.
Exklusiv für die Herrnhuter Sterne GmbH wurde in Zusammenarbeit mit der Thüringen Porzellan GmbH Kahla ein Dekor entworfen, welches das Geschirr im Sternen-Café unverwechselbar macht und dabei – wie könnte es anders sein – auf den Stern als Grundmotiv setzt. „Der Stern taucht in der Raumgestaltung des Besucherzentrums, aber auch in den Details immer wieder auf“, verweist der Architekt auf die wohl auffälligste Besonderheit des Objektes. Die Abtrennung zwischen dem Verkaufsbereich und dem Café bildet eine Vitrine, die zahlreiche Herrnhuter Sterne unterschiedlichster Größe birgt. Hinter die Dominanz des Sterns muss auch die Beleuchtung zurücktreten, die auf moderner und Energie sparender LED-Technik basiert. Während die Hintergrundbeleuchtung tagsüber in unauffälligem und dezentem Weiß erfolgt, darf es nachts, wenn die Besucher das Zentrum verlassen haben, schon etwas farbiger zugehen: Dann erstrahlt der Neubau wahlweise in rotem, blauem oder gelbem Licht – „nicht schrill und auch nicht in schnellem Wechsel wie bei einer Diskothek, aber doch so, dass Aufmerksamkeit und Neugierde geweckt werden“, erläutert Daniel Neuer das dahinter stehende Konzept.
Nach anfänglicher Skepsis, ob eine gastronomische Einrichtung in Verbindung mit dem Besucherzentrum der Herrnhuter Sterne GmbH angenommen werden würde, sprechen mittlerweile die Zahlen eine klare Sprache: Bereits im ersten Jahr nach der Eröffnung kamen circa 45.000 Gäste, gerechnet hatte man mit 15.000 bis 20.000. Neben dem eindrucksvollen Ambiente trägt auch das regionaltypisch orientierte Speisenangebot zum Erfolg bei. Natürlich entspricht die Kücheneinrichtung modernsten Anforderungen. So leistet das Sternen-Café seinen Teil, um den Gästen der Herrnhuter Sterne GmbH ein rundum zufrieden stellendes Besuchserlebnis zu vermitteln – ein baldiges Wiedersehen ausdrücklich eingeschlossen.