Die La Ola Zentralküche, ein seit 21 Jahren in den Bereichen Catering und Gemeinschaftsverpflegung tätiges rein ostdeutsches Unternehmen, eröffnet im Juli eine neue Küche im Bautzener Ortsteil Niederkaina. „Wohl kaum einem Bautzener dürfte die in den letzten Monaten geführte Diskussion um die Kita- und Schulverpflegung in der Stadt entgangen sein. Wir nehmen 500.000 Euro in die Hand und machen das, was sich die Eltern der Bautzener Schüler wünschen: Wir errichten eine Küche mit modernster Technik, in der schnell, schonend und in einer Frische, die ihresgleichen sucht, gekocht wird“, erklärt Inhaber Jens Ulbricht. Der Standort vor den Toren der Stadt Bautzen gewährleistet kurze Wege bei der Anlieferung der Speisen, die dadurch ihre volle Qualität und Frische behalten.
Die Investition auf dem Gelände der Budissa AG in Bautzen-Niederkaina steht unter der Voraussetzung, dass der LaOla Zentralküche der Zuschlag für mindestens zwei der von der Stadt Bautzen ausgeschriebenen vier Lose erteilt wird. Die Verpflegung der Kindertagesstätten, Grundschulen, Oberschulen und Gymnasien wird jeweils in einem Los vergeben. Die Zuschlagserteilung ist für den 20. Mai vorgesehen. „Wir haben alle Pläne fertig und können am 21. Mai mit dem Bau beginnen“, so Jens Ulbricht. In der neuen Küche in Niederkaina sollen sechs neu eingestellte Köche arbeiten, die derzeit am Hauptstandort der LaOla Zentralküche in Pulsnitz eingearbeitet werden (ein weiterer Standort des Unternehmens befindet sich in Freiberg). Insgesamt beschäftigt LaOla 160 Mitarbeiter: „Mit dieser Größe sind wir der einzige rein ostdeutsche Anbieter, der den ‚Großen‘ der Branche Paroli bieten kann“, betont der Inhaber.
Die LaOla Zentralküche setzt auf gesunde, frische und ausgewogene Kost und orientiert sich dafür an den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Diese beinhalten unter anderem die Forderung nach einer abwechslungsreichen Auswahl. Obst und Gemüse, Milch- und Milchprodukte, Erzeugnisse aus Getreide und Kartoffeln sollen reichlich, Fleisch und fettreiche Nahrungsmittel dagegen nur in Maßen angeboten werden. Auch bei Salz und Zucker raten die DGE-Richtlinien zu einem sparsamen Umgang. Fisch steht ein bis zwei Mal wöchentlich auf dem Speiseplan. Die Zubereitung erfolgt schonend mit möglichst wenig Wasser und Fett, um den natürlichen Geschmack und die Nährstoffe zu erhalten. „Wir verarbeiten kein Schweinefleisch, dafür hochwertiges Rind und Geflügel von regionalen Produzenten“, so Jens Ulbricht. Der Gemüseanteil liegt bei etwa 60 Prozent. Der Blick auf einen aktuellen Speiseplan zeigt unter anderem zarten Osterlammbraten mit Butterbohnen und Salzkartoffeln, gebackenen Fetakäse auf
Ratatouillegemüse an Reis, sahnigen Milchreis mit Schattenmorellen oder serbischen Fischtopf mit Kartoffelstücken – nur eine kleine Auswahl aus der Vielfalt der angebotenen Speisen. Eine wöchentliche Kundenbefragung nach Geschmack und Frische gibt die Möglichkeit, noch besser auf Wünsche einzugehen.
Derzeit liefert die La Ola Zentralküche von Pulsnitz täglich circa 13.000 Portionen aus. Speziallieferfahrzeuge mit Wärmeöfen sichern die Auslieferung der Speisen mit einer Temperatur von mindestens 70 Grad Celsius. Die Verpackung erfolgt in der zu hundert Prozent recyclebaren Thermobox oder in praktischen Mehrwegbehältern.
Dabei waren die Anfänge des Unternehmens eher unkonventionell. Jens Ulbricht, gelernter Feinmechaniker, arbeitete nach der Wende zunächst in einem Casino in Leipzig und später in einem Automatensalon in Dresden. Im Auftrag von Geschäftsleuten, die er dabei kennen gelernt hatte, verhandelte er als 22-Jähriger mit der Treuhandanstalt um die ehemalige Betriebskantine und Küche von Bandtex Pulsnitz – der Startschuss für das mittlerweile größte rein ostdeutsche Unternehmen in der Catering- und Gemeinschaftsverpflegungsbranche. 2005 erfolgte die Eröffnung der Niederlassung in Freiberg, 2014 nun die weitere konsequente Expansion mit der Eröffnung der neuen Küche in Bautzen.
(Erschienen in „Filou“, Mai 2014)